Agrargeschichte ist eine Teildisziplin der Geschichtswissenschaft, in der nicht nur die Geschichte der Landwirtschaft, sondern auch der neben- und außeragrarischen Wirtschaftszweige, der formellen und informellen Machtverhältnisse (vgl. Agrarverfassung und Agrarpolitik), der lokalen, regionalen und überregionalen Sozialbeziehungen sowie der experten- und alltagskulturellen Orientierungen auf dem Land erforscht werden.
Diese Forschungsdisziplin verbindet den Verlauf der Landwirtschaftsgeschichte mit der allgemeinen Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Umwelt-, Politik- und Kulturgeschichte. Nachbarfächer sind Archäologie, Geographie, Ökonomie (vgl. Agrarökonomie), Soziologie (vgl. Agrarsoziologie) und Europäische Ethnologie bzw. Volkskunde. Darüber hinaus versucht die agrargeschichtliche Forschung ökologische, ökonomische, politische, soziale und kulturelle Aspekte der Geschichte ländlicher Gesellschaften darzustellen.