Die Anti-Gender-Bewegung ist eine transnationale Bewegung, die sich gegen die von ihr so bezeichnete Gender-Ideologie richtet, weil sie die „natürliche Ordnung der Gesellschaft“ gefährde.[1][2] In Europa mobilisieren verschiedene Akteure aus dem konservativen, rechten und religiös-fundamentalistischen Spektrum gegen dieses Feindbild von Gleichstellungspolitik (Gender-Mainstreaming), LGBT-Rechten und Gender Studies.[3][4][5] In den Bewegungen werden die als traditionell betrachtete Kernfamilie sowie die als naturhaft verstandenen binären Geschlechtervorstellungen und die Heterosexualität als Leitbild bzw. Norm angesehen.[1][2] Für das Phänomen wurden auch die Bezeichnungen Anti-Genderismus und War against Gender geprägt.[1]
↑ abSabine Hark, Paula-Irene Villa: Eine Frage an und für unsere Zeit. In: Anti-Genderismus Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3144-9, S.18.
↑Regina Frey, Marc Gärtner, Manfred Köhnen, Sebastian Scheele: Einleitung zur zweiten Auflage. In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Gender, Wissenschaftlichkeit und Ideologie. Argumente im Streit um Geschlechterverhältnisse. Unter Mitarbeit von Regina Frey, Marc Gärtner, Manfred Köhnen und Sebastian Scheele. 2., aktualisierte Auflage (= Schriften des Gunda-Werner-Instituts, 9). 2014, S. 9‒23.
↑Eszter Kováts: The Emergence of Powerful Anti-Gender Movements in Europe and the Crisis of Liberal Democracy. In: Gender and Far Right Politics in Europe (= Gender and Politics). Springer International Publishing, Cham 2017, ISBN 978-3-319-43533-6, S.175–189, doi:10.1007/978-3-319-43533-6_12.