Die Bayat waren ein bedeutender oghusischer Stamm, aus dem einige Dynastien wie z. B. die Dulkadir und die Kadscharen hervorgingen. Außerdem gehörte der Dichter Fuzūlī den Bayat an. Nach Faruk Sümer war wohl die Sagengestalt des Dede Korkut auch aus dem Stamm der Bayat.
Mahmud al-Kāschgharī erwähnte sie unter dem Namen Bayat als einen der 24 oghusischen Stämme in seinem Werk „Sammlung der Sprachen der Türken“ (dīwān lughāt at-turk). Als Totemtier hatten sie einen Bussard. Ihr Stammesname bedeutet im Alttürkischen unter anderem der, mit einem Staat oder wohlhabend.
Die Bayat sind mit den Seldschuken im 11. Jahrhundert aus Zentralasien nach Anatolien und in den Nahen Osten gekommen. Einige Gruppen der Bayat siedelten zudem im Nordirak und in Südaserbaidschan, wo sie einen wichtigen Teil der Turkmenen Vorderasiens stellen. Ihr Schwerpunkt in Anatolien war der Westen, wo sie bei Konya, Bursa, Afyon, Balıkesir und Kütahya siedelten.
Toponyme mit der Komponente Bayat belegen die Siedlungsgeschichte des Stammes. So gibt es in Anatolien 32 dieser Orte, im Iran einige wenige, in Aserbaidschan fünf, in Turkmenistan vier und in Usbekistan eines.