Beagle-Konflikt | |
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Hauptartikel: | Beagle-Konflikt |
1881–1970: | Beagle-Kartographie |
1958: | Snipe-Zwischenfall |
1971–1977: | Schiedsgericht im Beagle-Konflikt |
1977–1978: | Direkte Verhandlungen |
1978: | Operation Soberanía |
1979–1984: | Päpstliche Vermittlung |
1984: | Freundschaftsvertrag 1984 |
Der Beagle-Konflikt war eine Auseinandersetzung zwischen Argentinien und Chile von 1904 bis 1984 über Gebietsansprüche im Beagle-Kanal.
Während der spanischen Kolonialzeit war das Gebiet um Patagonien und Feuerland von europäischer Besiedelung nahezu unberührt geblieben und die geographischen Details an der Südspitze Amerikas waren auch nach den Unabhängigkeitsbestrebungen der südamerikanischen Länder ab 1810 noch unklar. So wurde der Beagle-Kanal erst 1829 auf einer Vermessungsreise der Beagle entlang der südamerikanischen Ostküste bis zur Inselwelt rund um Feuerland von Robert FitzRoy entdeckt.
Die anfängliche Einigung der beiden jungen südamerikanischen Staaten auf die kolonialen Verwaltungsgrenzen ließ daher vieles unklar. Chile und Argentinien schlossen 1881 einen Grenzvertrag, um den Grenzverlauf vom Norden bis nach Feuerland definitiv zu regeln. Doch Argentinien blieb mit dem Erreichten unzufrieden.[1][2]
Die Schwierigkeiten der Grenzmarkierung und die daraus resultierenden Auseinandersetzungen erreichten im Jahr 1978 ihre gefährlichste Phase, als Argentinien das Urteil eines gemeinsam aufgerufenen internationalen Tribunals für null und nichtig erklärte und am 22. Dezember 1978 den Befehl zur militärischen Besetzung der Inseln gab. Die Krise wurde durch Vermittlung von Papst Johannes Paul II. im selben Jahr entschärft. Eine Einigung erreichten die beiden Länder allerdings erst am 2. Mai 1985. Seitdem werden die lange umstrittenen drei Inseln Lennox, Picton und Nueva am Ostende des Beagle-Kanals auch von Argentinien als chilenisch anerkannt.
Die argentinische Kriegsandrohung von 1978 ist einer der Gründe der Unterstützung Chiles für das Vereinigte Königreich während des Falklandkrieges.