Berberschmuck (Tamazight: ⵉⵇⵇⵛⵓⵛⵏ ⵉⵎⴰⵣⵉⵖⵏ, iqchochne imazighne) meint die traditionellen, meist silbernen Schmuckstücke der Berber (Eigenbezeichnung Imazighen). Der Begriff fasst das Schaffen von Silberschmieden verschiedener Bevölkerungsgruppen vor allem der Maghrebstaaten Marokko, Algerien, Tunesien sowie in Teilen von Libyen, Ägypten und einigen Staaten südlich der Sahara zusammen.
Im Laufe langer sozialer und kultureller Traditionen schufen Silberschmiede in Marokko, Algerien und den Nachbarländern vielfältige Schmuckstücke mit deutlichen regionalen Variationen. Frauen der Berber gaben ihren Schmuck als sichtbares Element ihrer ethnischen Identität von Generation zu Generation weiter. Berberschmuck umfasst charakteristische dreieckige Fibeln, die ursprünglich paarweise als Schließen für Kleidungsstücke dienten. Daneben trugen die Frauen Halsketten, Armbänder, Ohrringe und ähnlichen Schmuck. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Tradition des Berberschmucks im Maghreb allmählich zugunsten anderer, meist aus Gold gefertigter Schmuckstücke aufgegeben.
Da die Berber in Marokko im Vergleich zu Algerien und den noch kleineren Gemeinschaften in Tunesien oder anderen Gebieten bis heute am zahlreichsten sind, entsprechen auch die Anzahl und Vielfalt ihres ethnischen Schmucks dieser demografischen Verbreitung.
Ähnlich wie andere kunstgewerbliche Gegenstände der traditionellen Kulturen im Maghreb, wie Teppiche, Keramik, Kleidungsstücke und Haushaltsgegenstände hat Berberschmuck seit dem 20. Jahrhundert Eingang in private und öffentliche Sammlungen gefunden.[1] Zeitgenössische Variationen des Berberschmucks, zum Beispiel das Symbol einer Hand, werden heute auch als künstlerische oder rein kommerzielle Modeprodukte weiterentwickelt.[2]