Ein Bozzetto (italienisch für Skizze, Entwurf) ist ein erstes, skizzenhaftes Modell für eine Figur oder eine Plastik.[1] Bozzetti bestehen aus leicht zu bearbeitendem Material, gewöhnlich aus Ton, Gips oder Wachs, seltener aus Holz.[2] Der Bozzetto war aufgrund der schwierig zu bearbeitenden Materialien des endgültigen Werks eine wichtige Vorstufe, um Änderungen und Arbeitsschritte zu erproben. Er diente aber auch dazu, dem Auftraggeber Gelegenheit zu geben, Änderungswünsche geltend zu machen. Oft lässt ein Bozzetto aufgrund von Änderungswünschen des Auftraggebers mehr von der ursprünglichen Intention des Künstlers erkennen als das danach gefertigte Kunstobjekt.
Bozzetti wurden vor allem als Entwürfe in der Bildhauerkunst verwendet. Aber auch italienische Maler nutzten dreidimensionale Modelle, um Lichteinfall und Schattenwurf zu erproben oder die Anordnung der Figuren in einem geplanten Gemälde zu untersuchen.
Ölskizzen, beispielsweise als Entwürfe für barocke Deckenfresken, werden im Italienischen ebenfalls als bozzetti bezeichnet.[3] Im Deutschen verwendet man dafür die Bezeichnungen Skizze, Entwurf oder Studie.