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Buschschliefer

Buschschliefer

Buschschliefer (Heterohyrax brucei)

Systematik
Überordnung: Afrotheria
ohne Rang: Paenungulata
Ordnung: Schliefer (Hyracoidea)
Familie: Schliefer (Procaviidae)
Gattung: Heterohyrax
Art: Buschschliefer
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Heterohyrax
J. E. Gray, 1868
Wissenschaftlicher Name der Art
Heterohyrax brucei
(J. E. Gray, 1868)

Der Buschschliefer (Heterohyrax brucei), teilweise auch Steppenschliefer, ist die einzige Art der gleichnamigen Gattung innerhalb der Schliefer. Sein Verbreitungsgebiet reicht vom nordöstlichen über das östliche bis zum südöstlichen Afrika, zusätzlich kommt die Art auch im zentralen und südwestlichen Afrika vor. Der Lebensraum der Tiere umfasst teils offene Landschaften durchsetzt mit Kopjes oder Steilklippen, sie treten zusätzlich auch in Waldgebieten auf. Im äußeren Erscheinungsbild ähnelt der Buschschliefer wie andere Schliefer auch einem Meerschweinchen, die Gliedmaßen sind kurz, der Schwanz fehlt. Charakteristisch ist ein gelber Fleck auf dem Rücken, der sich deutlich von der grauen bis braunen Fellfärbung der Oberseite abhebt. Die Unterseite zeigt sich auffallend heller. Zudem sind verschiedene helle Gesichtsflecken und lange Tasthaare ausgebildet.

Die Lebensweise des Buschschliefers gleicht in vielen Aspekten der des Klippschliefers. Teilweise kommen beide Arten sympatrisch vor und bewohnen die gleiche Felsformation. Die Tiere sind gesellig und bilden Kolonien mit einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und den Jungtieren. Sie nutzen Felsspalten und -höhlen als Unterschlupf, können aber auch in Bäumen klettern. Das Männchen verteidigt sein Revier und stößt markante, weit tragende Territorialrufe aus. Die Hauptnahrung besteht aus weicher Pflanzenkost mit einem geringen Anteil an Gräsern. In der Regel fressen die Tiere gemeinsam am frühen Morgen und am Abend. Die Fortpflanzung findet weitgehend innerhalb der Kolonie statt. Weibchen bringen einmal jährlich einen Wurf mit bis zu zwei Jungen zur Welt. Als einer der bedeutendsten Fressfeinde tritt der Kaffernadler in Erscheinung, der sich fast ausschließlich von Schliefern ernährt.

Die Erstbeschreibung des Buschschliefers als Art und Gattung erfolgte im Jahr 1868, allerdings nicht gemeinsam. Berichte über die Tiere reichen bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Die mehrfache Erwähnung der Tiere in dieser forschungsgeschichtlich frühen Zeit führte zu einer Kontroverse über den tatsächlichen wissenschaftlichen Artnamen, die im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert bestand. Fossil trat der Buschschliefer erstmals zum Ende des Miozäns in Erscheinung, einzelne Funde stammen aus dem südwestlichen Afrika. Die heutigen Bestände gelten als ungefährdet.


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