Der Cierzo (spanisch) oder Cerç[1] (katalanisch) oder Mestral[2] ist ein kalter, trockener und böiger Wind[3], der durch das Tal des Ebro im Nordosten Spaniens Richtung Mittelmeer bläst. Er kann durch lokale Druckunterschiede entstehen, oder durch Druckunterschiede zwischen dem Mittelmeer und der Biskaya. Durch Kanalisierung im Ebrotal entsteht dann eine Strömung aus westnordwestlicher Richtung. Er ist stark genug um in manchen Gegenden Pflanzenwuchs zu verhindern, etwa der Halbwüste Bardenas Reales, und führt zu klaren, regenfreien Tagen. Er weht durchschnittlich an 95 Tagen im Jahr.[4]
Eine wissenschaftliche Arbeit von 2023 schlägt folgende Definition für den Cierzo vor: Eine Windgeschwindigkeit von mindestens 5,6 m/s, etwa 20 km/h, bei einer Windrichtung aus west-nordwest (285–315°, 0° ist dabei Norden, siehe Windrose) an einem beliebigen Punkt des Ebrotals für mindestens sechs Stunden am Tag. Eine Auswertung von Satellitendaten ergab bei einem Vergleich von Reus am Mittelmeer mit Saragossa, in etwa in der Mitte zwischen Mittelmeer und Atlantik, das der Cierzo in Reus mit durchschnittlich 9,1 m/s zwar schneller ist als in Saragossa mit 8,4 m/s, er in Saragossa aber an 124 Tagen im Jahr bläst, in Reus aber nur an durchschnittlich 14,5 Tagen. An den meisten Stellen im Ebrotal weht der Cierzo an mehr als einem Viertel der Tage, in manchen Gegenden sogar um 40 % des Jahres, so auch in Saragossa. Hier kommt er häufiger im Sommer vor, in Reus dagegen häufiger im Winter.[4]