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Dekubitus

Klassifikation nach ICD-10
L89 Dekubitalgeschwür
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Ein Dekubitus (zu lateinisch decumbere ‚sich niederlegen‘;[1] standardsprachlich eigentlich kein Plural, fachsprachlich werden aber pseudolateinisch „Dekubiti“ oder gemäß lateinischer Grammatik „Dekubitus“ mit lang ausgesprochenem u am Ende verwendet[2]) ist eine lokale Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes aufgrund von längerer Druckbelastung, die die Durchblutung der Haut stört. Weitere Bezeichnungen sind Dekubitalgeschwür, Druckgeschwür, Wundliegegeschwür (oder jeweils -ulkus).

Bei Dekubitalulzera handelt es sich um chronische Wunden, die vor allem bei Patienten mit verringerter Beweglichkeit auftreten, besonders wenn sie bettlägerig oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Offene Dekubitalulzera können zur Eintrittspforte für Erreger werden, die nicht nur lokale Infektionen verursachen. Eine Dekubitalläsion kann daher zum Beispiel durch Streuung von Eiterherden über die Blutbahn schwerwiegende und unter Umständen tödliche Folgeerkrankungen wie Lungenentzündung (Pneumonie) oder Sepsis nach sich ziehen. Daher gehört es zu den Kernaufgaben der Gesundheits- und Krankenpflege, einem Dekubitus durch geeignete Maßnahmen vorzubeugen.[3] Das Auftreten von Dekubitalulzera kann auf Pflegefehler hinweisen und wird deshalb auch als Gradmesser der Pflegequalität gewertet. Andererseits können bestimmte Umstände dazu führen, dass ein Dekubitus nicht vermieden werden kann.[4]

  1. Decubitus. dictionary.com (englisch)
  2. Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Online-Version. de Gruyter, Berlin 2022, Eintrag „Dekubitus“.
  3. Angelika Feichtner, Hilde Kössler: Dekubitusprävention. In: Feichtner/Kössler: Palliative Wundversorgung in der Praxis. Facultas Verlags- und Buchhandels AG, Wien 2020, S. 194, ISBN 978-3-7089-1996-6.
  4. Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege: Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege; 2. Aktualisierung 2017. (PDF) DNQP, Juni 2017, S. 12, abgerufen am 30. März 2022.

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