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Dosha

Dosha bzw. Doscha (doṣa) ist ein zentraler Begriff im Ayurveda, der aus dem Sanskrit stammt und wörtlich „Fehler“ bedeutet, aber übersetzt werden kann mit 'das, was Probleme verursachen kann‘. Die drei Doshas der die brahmanische Heilkunde charakterisierenden Tridosalehre[1] – Vata, Pitta und Kapha – werden fälschlicherweise als Lebensenergien bezeichnet. Die altindische Krankheitslehre beruht auf der Lehre von den dosas und damit auf der Verteilung bzw. Mischung der Körpersäfte Wind, Galle und Schleim sowie später auch Blut.[2][3] Die Doshas verleihen dem Menschen seine individuelle Konstitution, und sie regulieren seine körperliche und geistige Funktion. Jeder Mensch wird danach mit einer ihm eigenen Konstitution (Prakriti), das heißt einer nur ihm eigenen Mischung der drei Doshas geboren. Diese wird durch die Konstitution der Eltern sowie durch den Zeitpunkt der Empfängnis und weiteren Faktoren bestimmt.

Die bei der Geburt festliegende Konstitution (Prakriti) stellt für die jeweilige Person die individuelle Norm eines ausgeglichenen Zustandes dar. Dabei kann durchaus eines der drei Doshas stark überwiegen, zum Beispiel bei einer Vata-Konstitution (s. u.). Erst wenn das Gleichgewicht der Doshas relativ zur Konstitution ins Ungleichgewicht gerät, was durch schlechte Angewohnheiten, falsche Ernährung, Überarbeitung usw. geschehen kann, entsteht ein unnatürlicher, potentiell krank machender Zustand (Vikriti), und man wird anfällig.

Im Ayurveda wird angestrebt, den Zustand der Prakriti aufrechtzuerhalten. Im Falle einer Erkrankung wird die Krankheit im Ayurveda im Hinblick auf die Konstitution bzw. auf ein aus dem Gleichgewicht geratenes Dosha behandelt, und zwar so, dass der Zustand des individuellen Gleichgewichts wiederhergestellt wird.

  1. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 4.
  2. Carl Hans Sasse: Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildung und einer Geschichtstabelle (= Bücherei des Augenarztes. Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 13.
  3. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 1960, S. 4.

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