Durrani-Reich

Das Durrani-Reich (paschtunisch د دورانیانو امپراتوري), auch Sadozai-Königreich[7] oder Afghanisches Reich[8] (د افغانانو واکمني) genannt, wurde von Ahmad Schah Durrani gegründet. In seiner maximalen territorialen Ausdehnung erstreckte sich das Reich über ein Gebiet, das den heutigen Gebieten von Afghanistan, Ost-Iran, Ost-Turkmenistan sowie Pakistan und Nordwest-Indien entspricht.[9][10]

Im Jahre 1747 wurde der persische König Nader Schah ermordet. Sein Tod hinterließ ein Machtvakuum in seinem riesigen Reich, das sich von Mesopotamien bis nach Indien erstreckte. Von dem Machtvakuum machte gerade im Osten des Landes Ahmad Schah Durrani in Kandahar Gebrauch. Von dort aus begann er Ghazni zu erobern, gefolgt von Kabul. 1749 mussten die Mogulherrscher die Souveränität über einen Großteil Nordwestindiens an die Afghanen abtreten. Ahmad Schah machte sich dann auf den Weg nach Westen, um Herat, Nischapur und Maschhad in Besitz zu nehmen, das von Schah Ruch regiert wurde, den er später als Marionette für die Region einsetzen würde. Als Nächstes sandte er eine Armee, um die Gebiete nördlich des Hindukusch zu unterwerfen, und in kurzer Zeit begannen alle verschiedenen Stämme, sich seiner Sache anzuschließen. Ahmad Schah und seine Streitkräfte fielen viermal in Indien ein und übernahmen die Kontrolle über Kaschmir und die Region Punjab. Anfang 1757 nahm er Delhi ein, erlaubte jedoch der Mogul-Dynastie, die nominelle Kontrolle zu behalten, solange Ahmad Schahs Oberhoheit über den Punjab, Sindh und Kaschmir anerkannt wird und Delhi unter dem Einflussbereich der Durranis bliebe.[11]

Nach dem Tod von Ahmad Schah im Jahr 1772 wurde sein Sohn Timur Schah Durrani der nächste Herrscher der Durrani-Dynastie, der beschloss, Kabul zur neuen Hauptstadt des Reiches zu machen, und Peschawar als Winterhauptstadt benutzte. Das Durrani-Reich gilt als Grundlage des modernen Staates Afghanistan und Ahmad Schah Durrani als „Vater der Nation“.[12]

Von nun an trugen die Abdali den Namen Durrani – abgeleitet vom persischen Durr-i Durran, Perle der Perlen – um die besondere Position des Stammes in der paschtunischen Gesellschaft hervorzuheben (zum Teil setzt sich dieser Kleinkrieg zwischen den beiden Clans bis heute fort).

  1. Hanifi, Shah Mahmoud. "Timur Shah transferred the Durrani capital from Qandahar in 1775-76. Kabul and Peshawar then shared time as the dual Durrani capital cities, the former during the summer and the latter during the winter season." p. 185. Connecting Histories in Afghanistan: Market Relations and State Formation on a Colonial Frontier. Stanford University Press, 2011. Abgerufen am 4. August 2012.
  2. Singh, Sarina (2008). "Like the Kushans, the Afghan kings favoured Peshawar as a winter residence, and were aggrieved when the upstart Sikh kingdom snatched it in 1818 and levelled its buildings." p. 191. Pakistan and the Karakoram Highway. Abgerufen am 10. August 2012.
  3. Jonathan L. Lee: The Ancient Supremacy: Bukhara, Afghanistan and the Battle for Balkh, 1731-1901. illustrated Auflage. BRILL, 1996, ISBN 90-04-10399-6, S. 116 (google.com [abgerufen am 8. März 2013]): „[The Sadozai kingdom] continued to exist in Herat until the city finally fell to Dost Muhammad Khan in 1862.“ Vorlage:Cite book: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  4. Jonathan L. Lee "Afghanistan: A History from 1260 to the Present", page 132, page 134, page 124
  5. Jonathan Lee, The "ancient Supremacy": Bukhara, Afghanistan, and the Battle for Balkh, 1731–1901. Page 190.
  6. Zutshi, Languages of Belonging 2004, p. 35.
  7. Jonathan L. Lee: The "Ancient Supremacy": Bukhara, Afghanistan and the Battle for Balkh, 1731-1901. BRILL, 1996, ISBN 978-90-04-10399-3, S. 116 (englisch, google.co.uk).
  8. Louis Dupree, Nancy Dupree et al.: Last Afghan empire. In: Encyclopædia Britannica. 2010, abgerufen am 25. August 2010. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  9. Archived copy. Archiviert vom Original am 7. Februar 2013; abgerufen am 7. Februar 2013. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  10. Jonathan Lee, The "ancient Supremacy": Bukhara, Afghanistan, and the Battle for Balkh, 1731–1901. Page 190.
  11. http://www.iranicaonline.org/articles/afghanistan-x-political-history#prettyPhoto[sidebar]/1/
  12. Afghanistan. In: The World Factbook. CIA, archiviert vom Original am 20. September 2017; abgerufen am 25. August 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.

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