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Eskadron

Eine Eskadron (vom französischen Wort für Schwadron) ist die kleinste taktische Einheit der Kavallerie. In etlichen modernen Armeen wird der Begriff vor allem im Bereich der Panzertruppe auch weiterhin verwendet.

Eskadron der Reichswehr (1928)

Ähnlich wie in den meisten Ländern betrug in Deutschland ihre Kriegsstärke im 19. Jahrhundert ca. 150 Pferde und 5 Offiziere. Die einst gebräuchliche Einteilung der Eskadronen in zwei Kompanien wurde in Preußen um 1890 noch beim Regiment der Gardes du Corps beibehalten, hatte aber keine taktische Bedeutung mehr. Fünf Eskadronen (in Russland sechs) bildeten ein Regiment. Eingeteilt wurden die Eskadronen taktisch in vier gleich starke zweigliedrige Züge, jeder Zug in sich wieder in Abmärsche mit je drei nebeneinander für die Marschformation. Für die innere Verwaltung wurde sie geteilt in Beritte, die den Korporalschaften der Fußtruppen entsprachen. An der Spitze der Eskadronen stand ein Eskadronschef, Rittmeister oder zuweilen auch Major. Im französischen Heer gab es einen dem deutschen Major entsprechenden Grad des Chefs d’escadrons.[1] Dieser kommandierte bei der Kavallerie eine Division aus zwei Eskadronen. Führer der Eskadron war dort ein capitaine commandant.

In der Wehrmacht fiel die Bezeichnung „Eskadron“ fort und wurde durch den eingedeutschten Begriff Schwadron ersetzt. Die Bundeswehr kennt den Begriff offiziell nicht mehr, da sie über keinerlei Kavallerie mehr verfügt. Inoffiziell wurde lange und wird teilweise heute bei der Panzeraufklärungstruppe, die sich gerne als Nachfolger der einstigen Kavallerie versteht, statt von einer Kompanie gerne von einer Schwadron gesprochen, deren Chef sich dann auch mit „Herr Rittmeister“ statt „Herr Hauptmann“ anreden lässt.

Im 16. Jahrhundert bezeichnete Escadre (von lateinisch exquadra Gevierthaufen) eine Stellungsform des Fußvolks und der Reiterei, aus der im 17. Jahrhundert für letztere die Eskadron, für ersteres das Bataillon hervorging.

Eskadronen wurden auch zur Niederschlagung innerer Unruhen eingesetzt. So ritt 1830 in der Berliner Schneiderrevolution eine Eskadron in stärkstem Galopp in eine Menschenansammlung hinein. Eine Infanteriekompanie ergriff anschließend die Niedergerittenen und schleppte sie zur Wache.[2]

  1. bei der Kavallerie immer im Plural
  2. Ilja Mieck: Von der Reformzeit zur Revolution (1806–1847). In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins, Erster Band. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-31591-7, S. 527.

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