Fahrradfreundlichkeit (in der Schweiz auch Velofreundlichkeit) ist eine Bewertungsgröße für radverkehrsrelevante Infrastruktur und deren Planer und Betreiber. Da ihre maßgeblichen primären Einflussfaktoren (politischer Wille, Budget, personelle Ausstattung, Fachkompetenz, Prozess-Effizienz) schlecht messbar sind bzw. nicht als öffentliche Daten bereitstehen, wird der Grad von Fahrradfreundlichkeit üblicherweise aus den wesentlichen radverkehrsförderlichen Wirkfaktoren der Infrastruktur abgeleitet und zwar aus dem Grad an Sicherheit, Effizienz, Problemlosigkeit und Unkompliziertheit, mit dem Fahrradfahrer im Alltag und in der Freizeit ihre Fahrradfahrten erledigen können. Dabei werden üblicherweise nicht nur die Bedingungen während der eigentlichen Fahrt, sondern auch durch Einrichtungen für den ruhenden Fahrradverkehr an den Endpunkten und bei eventuellen Zwischenstopps sowie radfahrerspezifische „Einrichtungen für das Ende der Tour“ (End-of-Trip Facilities) einbezogen.
Eine allgemein anerkannte Definition für Fahrradfreundlichkeit existiert bislang nicht. Mittlerweile sind aber für die verschiedensten Facetten von Fahrradfreundlichkeit unter wissenschaftlicher Begleitung entstandene Fragenkataloge für Umfragen sowie Qualitätssiegel entstanden, die für systematische und nachvollziehbare Bewertungen sorgen. Vielfach werden bei Fahrradfreundlichkeits-Betrachtungen auch Vergleiche gezogen zu den Bedingungen und Standards, die von Politikern, Verkehrs- und Stadtplanern seit Jahrzehnten im Rahmen der autogerechten Stadt dem Autoverkehr zugestanden werden.[4] Ein höheres Maß an Fahrradfreundlichkeit in Städten steht in Verbindung mit gesundheitlichen Vorteilen für die Menschen, geringeren Graden von Luft- und Lärmbelastung, Verbesserung des Verkehrsflusses oder einer höheren Produktivität.[5][6][7]