Fibrin

Vernetzung durch Thrombin

Fibrin (von lateinisch fibra „Faser“), der Faktor Ia der Blutgerinnungskaskade, ist der aktivierte, vernetzte „Klebstoff“ der plasmatischen Blutgerinnung. Es handelt sich um ein Protein, das durch die Einwirkung des Enzyms Thrombin (Faktor IIa der Gerinnungskaskade) aus der fadenförmigen löslichen Vorstufe, dem Fibrinogen (Faktor I der Gerinnungskaskade), gebildet wird. Das Fibrin polymerisiert anschließend und bildet ein Netz, das Blutgerinnsel („weißer Thrombus“), das die Wunde verschließt. Erst später wird durch Quervernetzung mithilfe des Faktors XIIIa der weiche Thrombus zu einer harten Kruste. Fibrin kann in Gegenwart von reinem Sauerstoff oder speziellen oxidativen Wundspüllösungen die Wundheilung beschleunigen.[1] Bei vielen chronischen Wunden entwickelt sich Fibrin allerdings aufgrund einer beständigen Entzündungsreaktion oft im Übermaß und bildet großflächige Beläge, die eine Abheilung behindern und mittels Débridement entfernt werden müssen.[2]

  1. A. Piaggesi, C. Goretti u. a.: A randomized controlled trial to examine the efficacy and safety of a new super-oxidized solution for the management of wide postsurgical lesions of the diabetic foot. In: The International Journal of Lower Extremity Wounds. Band 9, Nummer 1, März 2010, S. 10–15. doi:10.1177/1534734610361945. PMID 20207618.
  2. Kerstin Protz: Moderne Wundversorgung, 8. Auflage, Elsevier Verlag Urban & Fischer, München 2016, ISBN (Print) 978-3-437-27885-3, (E-Book) 978-3-437-17302-8, Seite 30.

Fibrin

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