Fibrin (von lateinisch fibra „Faser“), der Faktor Ia der Blutgerinnungskaskade, ist der aktivierte, vernetzte „Klebstoff“ der plasmatischen Blutgerinnung. Es handelt sich um ein Protein, das durch die Einwirkung des Enzyms Thrombin (Faktor IIa der Gerinnungskaskade) aus der fadenförmigen löslichen Vorstufe, dem Fibrinogen (Faktor I der Gerinnungskaskade), gebildet wird. Das Fibrin polymerisiert anschließend und bildet ein Netz, das Blutgerinnsel („weißer Thrombus“), das die Wunde verschließt. Erst später wird durch Quervernetzung mithilfe des Faktors XIIIa der weiche Thrombus zu einer harten Kruste. Fibrin kann in Gegenwart von reinem Sauerstoff oder speziellen oxidativen Wundspüllösungen die Wundheilung beschleunigen.[1] Bei vielen chronischen Wunden entwickelt sich Fibrin allerdings aufgrund einer beständigen Entzündungsreaktion oft im Übermaß und bildet großflächige Beläge, die eine Abheilung behindern und mittels Débridement entfernt werden müssen.[2]