Der Freudomarxismus ist eine Gesellschaftstheorie, die aus einer Verbindung der Theorien von Sigmund Freud (Psychoanalyse) und Karl Marx (Marxismus) ab den 1920er Jahren entstanden ist. Der Freudomarxismus, der seinerzeit weder in der Psychoanalyse noch im Marxismus politischen Einfluss gewinnen konnte, bildete in den 1960er Jahren eine der theoretischen Grundlagen für die Neue Linke (68er-Bewegung): Der kapitalistische Staat unterdrücke zum Zweck einer höheren Arbeitsleistung die Sexualität seiner Produktivkräfte (was laut Wilhelm Reich zu Massenneurosen führe) und zur Befreiung beziehungsweise zur Autonomie des „neuen Menschen“ sei Sexualität unabhängig von gesellschaftlichen Konventionen frei auszuleben.