Glasgow-Effekt

Häuser mit Mietwohnungen in Glasgow, Cathcart Road Ecke Holmlea Road

Der Glasgow-Effekt ist ein im Gesundheitswesen verwendeter Begriff für Faktoren, die für die geringere Lebenserwartung der Einwohner des schottischen Glasgow im Vergleich zum Rest des Vereinigten Königreichs und Europas verantwortlich sind. Der Begriff ist umstritten, da er nur die Beschreibung eines Problems bietet, für das bislang keine abschließende Erklärung gefunden wurde.

Die Übersterblichkeit in Glasgow stieg erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts an, damals vornehmlich durch koronare Herzkrankheiten, Krebs und Schlaganfälle. Der Trend verstärkte sich nochmals in den 1980er Jahren, wobei eine Zunahme der Sterblichkeitsziffern durch alkohol- und drogenbedingte Todesfälle, gewaltsame Todesfälle, Straßenverkehrsunfälle und Selbstmord zu verzeichnen waren.

Obwohl ein geringeres Pro-Kopf-Einkommen oft mit einer schlechteren Gesundheit und einer verkürzten Lebenserwartung in Verbindung gebracht wird, scheinen die wirtschaftlichen Bedingungen nicht per se die Ursache für den Glasgow-Effekt zu sein. In Städten wie Liverpool, Manchester oder Birmingham, die ein ähnliches Einkommensniveau aufweisen, ist die Lebenserwartung höher. Zudem ist auch die Lebenserwartung der wohlhabenden Bevölkerung Glasgows ebenfalls geringer als die der gleichen Gruppe in anderen Städten.

Zur Erklärung des Glasgow-Effekts wurde eine Reihe von Hypothesen aufgestellt, darunter der Lebensstil sowie sozioökonomische, kulturelle, politische und wirtschaftliche Faktoren. Aufgrund der Komplexität des Phänomens ist davon auszugehen, dass nicht nur ein einzelner Faktor verantwortlich ist. Auch wenn all diese Faktoren zum Glasgow-Effekt beitragen können, bleibt die eigentliche Ursache ungeklärt.


Glasgow-Effekt

Dodaje.pl - Ogłoszenia lokalne