Die Glottochronologie (von attisch-griechisch γλῶττα „Zunge, Sprache“, und deutsch „Chronologie“, die ‚Lehre von der Zeit‘) ist ein Teilgebiet der Lexikostatistik, das sich mit zeitlichen Beziehungen zwischen Sprachen befasst. Es handelt sich um ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das aufgrund von vergleichenden Wortschatzuntersuchungen Verwandtschaftsverhältnisse und Lebensdauer von Wörtern zu ermitteln sucht.[1] Glottochronologen versuchen, zwischen als verwandt angesehenen Sprachen die Zeit seit der Trennung von der jeweiligen gemeinsamen vorhergehenden Sprache zu berechnen. Die Begründer der Methode gingen von konstanten Ersetzungsraten von Lexemen einer universalen Testliste („Swadesh-Liste“) aus, was jedoch widerlegt wurde.[2] Seitdem gibt es unzählige Versuche, unterschiedliche Ersetzungsraten nach Sprachen und Zeiten zu berücksichtigen, was gemäß Hans J. Holm jedoch weiterhin nur auf grobe, wenn auch immer weiter verfeinerte, Zeitschätzungen hinauslaufen könne.[3]