Grundlast bezeichnet die Belastung eines Stromnetzes, die während eines Tages nicht unterschritten wird.[1] Die jeweilige Grundlast ist daher abhängig vom Tag der Betrachtung (jahreszeitliche Schwankungen) sowie von der räumlichen Betrachtung (z. B. Versorgungsgebiet eines Netzbetreibers oder das ganze Land). In Deutschland lag sie früher an einzelnen Tagen bei bis zu 40 Gigawatt (2005)[2] im Gegensatz zur Jahreshöchstlast mit 75 bis 80 Gigawatt.[3]
Durch den Ausbau von Wind und Solar mit ihrem Einspeisevorrang und ihren Grenzkosten wird die Residuallast immer wichtiger. Das ist die verbleibende Last nach der Einspeisung von Wind und Solar. Es ist sogar möglich die "Grundlast der Residuallast" zu bestimmen, also das Minimum der Residuallast in einem Zeitraum. In der ersten Januarwoche 2024 lag die minimale Residuallast bei 1 GW, während die Grundlast im gleichen Zeitraum bei 36 GW lag. Im Sommer sorgt die hohe Photovoltaik-Nennleistung mittlerweile fast jeden Sonntagmittag für eine Residuallast von 0.
Die Struktur der Residuallast bestimmt auch im Wesentlichen den Strompreis (siehe Merit-Order-Modell). Die Anreize des Strommarktes bewirken dann, dass auch traditionelle Grundlastkraftwerke wie Braunkohlekraftwerke alle ihre Flexibilitäten nutzen, um der Residuallast zu folgen und so maximale Erlöse im Stromhandel zu erzielen. Somit ist der klassische Einsatz von Grundkraftwerken in Deutschland nicht mehr zu beobachten (siehe Stromerzeugung in Deutschland).