Holzwolle ist ein mechanisch hergestellter multifunktionaler Holzwerkstoff in Form von feinen und bis zu 500 mm langen, elastischen, quasi staubfreien losen und naturbelassenen Holzwollefäden, die im Gegensatz zu Holzspänen weitgehend splitterfrei sind. Diese werden aus entrindeten und – je nach Verwendung – bis auf 13 % Holzfeuchte luftgetrockneten Laub- und Nadelhölzern hergestellt.
Als Holzwolle wurden bereits vor der Verbreitung dieses Holzwerkstoffes in Europa in den 1880er Jahren zwei Produkte bezeichnet:
Heute wird Holzwolle als Werkstoff in verschiedensten Anwendungsbereichen eingesetzt. Problematisch ist, dass die Holzwolle in den statistischen Erhebungen nicht als eigenständiges Produkt erfasst wird und sich die Produktion der Holzwolle somit in den relevanten Handelsstatistiken weder mengen- noch wertmäßig darstellen lässt. Die Holzwolle ist aber keineswegs – wie bei dieser Klassifikation mangels Kenntnis angenommen wird – ein «Restprodukt».[1]
Bis im Jahr 2004 war Holzwolle unter der DIN-Norm 4077 erfasst. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden sich die Holzwolleproduzenten insbesondere in einem ihrer wichtigsten Absatzmärkte – Matratzen und Verpackungen – in einem Verdrängungswettbewerb mit Kunststoffherstellern und deren Alternativen. In Folge stellten immer mehr Holzwolleproduzenten ihren Betrieb ein, es wurden sogar Branchenverbände aufgelöst und schließlich die DIN-Norm 2004 außer Kraft gesetzt.[2]
Heute gibt es in der Schweiz bspw. den Schweizer Holzwolle Standard zur Qualitätssicherung.[3]