Jugo-Nostalgie, Jugonostalgie bzw. Jugoslawien-Nostalgie (serbokroatisch, slowenisch und mazedonisch: jugonostalgija, kyrillisch југоносталгија) bezeichnet unterschiedliche gesellschaftliche Phänomene, die positive Aspekte des Sozialistischen Jugoslawiens erinnernd aufgreifen, teilweise idealisieren sowie sentimental verklären. Dies bezieht sich auf ideologische, wirtschaftlich-soziale oder kulturelle Aspekte. Teilweise wird unter der Bezeichnung eine spezifische Tito-Nostalgie und -Verehrung („Titostalgie“) verstanden, die auch kommerziell geprägt sein kann. Jugo-Nostalgie wird sowohl bei Menschen gesehen, die das sozialistische Jugoslawien selbst erlebt haben, als auch bei solchen, die es nur mittelbar kennen.[1][2] Ein vergleichbar gelagertes Phänomen ist die Ostalgie, bei der die frühere DDR das Objekt positiver bzw. auch zum Teil verklärender Erinnerung ist.
Zu den Hintergründen und Ursachen gibt es unterschiedliche Annahmen. Ein häufig genannter Grund für das Aufkommen jugonostalgischer Gefühle ist die Tatsache, dass zahlreiche Menschen mit dem plötzlichen Verlust ihrer über Jahrzehnte aufgebauten und gepflegten jugoslawischen Identität nicht fertig wurden, sich entwurzelt sowie heimatlos fühlen und sich mit den neuen politischen Gegebenheiten nicht identifizieren können.[3] Als Folge der Jugo-Nostalgie-Welle entstand der Begriff Jugosphäre für das einstige Staatsgebiet.[4]
Die gesellschaftliche Bewertung der „Jugo-Nostalgie“ ist sowohl innerhalb der Nachfolgestaaten Jugoslawiens wie auch außerhalb umstritten.[5][6]