Die Kadam-Tradition (auch: Gadang-Schule oder Gedang-Sekte;[1] tibetisch: bka' gdams; chinesisch Gadang pai 噶當派/噶当派; Pinyin: Gádāng pài) des tibetischen Buddhismus war die erste der Schulen der sogenannten „Neuen Übersetzungen“ (Sarma) buddhistischer Schriften aus dem Sanskrit ins Tibetische. Sie wurde von Drom Tönpa, der 1056/1057 das Kadam-Kloster Radreng (tib.: rwa sgreng) oder Radreng-Kloster (chin. Rezhen si) nördlich von Lhasa im Kreis Lhündrub errichten ließ, gegründet[2] und hatte ihren Ursprung vornehmlich in den Lehren Atishas und dessen Lamrim „Die Lampe des Erleuchtungswegs“ (Sanskrit: Bodhipathapradipam, tibetisch: byang chub lam gyi sgron ma, chinesisch: Puti daodeng lun).[3] Im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert[4] ging die Kadam-Tradition insbesondere in der Gelug-Schule, deren Angehörige auch als „Neue Kadampas“ bezeichnet wurden, auf. Die Linien der Kadam-Tradition werden aber heutzutage innerhalb aller vier Vajrayana-Traditionen des tibetischen Buddhismus gehalten.