Das Kajkavische [westsüdslawische Dialektgruppe, die vor allem im Nordwesten Kroatiens gesprochen wird, von der Gegend um Zagreb nordwärts bis über die Drau. Wie das Čakavische Dalmatiens und im Gegensatz zum Štokavischen ist das Kajkavische ausschließlich in Kroatien in Gebrauch und – mit Ausnahme der wenigen kajkavischen Varietäten des Burgenlandes, wo die burgenlandkroatische Schriftsprache verwendet wird – vollständig von der kroatischen Standardsprache überdacht. Die kajkavischen Mundarten werden im Norden des Landes gesprochen; auch die Hauptstadt Zagreb liegt im Sprachgebiet, was dem Dialekt ein gewisses Prestige verleiht.
] (kroatisch kajkavski, kajkavština) ist eineZwischen dem Kajkavischen und den benachbarten slowenischen Mundarten besteht ein Dialektkontinuum, sodass Mundarten im grenznahen Raum benachbarten Mundarten auf der jeweils anderen Seite der Grenze oft ähnlicher sind als weiter entfernten auf der eigenen Seite; die Staatsgrenze ist lediglich auf der Standard-Ebene auch eine Sprachgrenze. Die Bezeichnung Kajkavisch rührt von dem in den Mundarten dieser Dialektgruppe ebenso wie im Slowenischen gebräuchlichen Fragewort kaj (deutsch was) her – im Unterschied zum čakavischen ča und zum štokavischen što/šta. Die kajkavischen Dialekte sind diejenigen von allen kroatischen Dialekten, die sich am stärksten von der auf dem Štokavischen basierenden Standardsprache unterscheiden. Sie sind deshalb für Sprecher, die nur die Standardsprache beherrschen, oftmals schwer zu verstehen.
Bis ins 19. Jahrhundert gab es parallele Bemühungen um die Standardisierung der kajkavischen und neuštokavischen Dialekte in Kroatien. Mit dem Wiener Abkommen von 1850, in dem sich slowenische, kroatische und serbische Sprachwissenschaftler und -politiker auf eine gemeinsame – štokavische – Dialektbasis für eine zu schaffende südslawische Standardsprache einigten, geriet die Standardisierung des Kajkavischen jedoch ins Stocken.[1]