kathemeral bezeichnet ein zeitliches Aktivitätsmuster von Tieren in Bezug auf den circadianen Rhythmus von Tag- und Nachtstunden. Kathemerale Arten sind weder tagaktiv (diurnal) noch nachtaktiv (nokturnal), noch bevorzugen sie die Dämmerungsstunden. Sie zeigen vielmehr bestimmte, klar umrissene Aktivitätsperioden sowohl in Tages- wie auch Nachtstunden gleichermaßen. Die Tiere können also zu allen Tages- und Nachtzeiten aktiv sein. Als kathemeral bezeichnete Aktivitätsrhythmen kommen vor allem bei der Säugetierordnung der Primaten vor. Der Ausdruck – zusammengesetzt aus den altgriechischen Bestandteilen ἡμέρα hemera, einem Ausdruck für ‘Tag’, und der Vorsilbe κατά kata in der Bedeutung von ‘neben’ – wurde 1987 durch den Primatologen Ian Tattersall eingeführt.[1] Das Substantiv dazu (Kathemeralität) wird im Deutschen im Gegensatz zum Englischen (cathemerality) seltener gebraucht.