Kemanak, auch gumanak, kenawak (indonesisch), ist ein in wenigen Ensembletypen (gamelan) auf den indonesischen Inseln Java und Bali gespieltes Aufschlagidiophon, das aus einem an den Längsseiten eingerollten Metallstreifen besteht. Daraus ergibt sich eine geschlitzte Röhre, die an einem gebogenen Handgriff gehalten wird. Die löffelartigen Perkussionsinstrumente werden auf Java mit einem mit Stoff umwickelten Holzstöckchen geschlagen, auf Bali mit einem dünnen Metallstab. Zwei Musiker spielen jeweils abwechselnd ein kemanak, um die kürzesten Einheiten des Taktzyklus zu markieren. Kompositionen mit einem von kemanak strukturierten, festgelegten Zeitmaß heißen gendhing kemanak. Auf Java wird das bananenförmig gekrümmte kemanak in einem gamelan zur Begleitung der höfischen Tanzstile bedhaya und serimpi verwendet und auf Bali gehört das kürzere, gerade gumanak zum altehrwürdigen gamelan gambuh.
Der Name ist seit dem 12. Jahrhundert nachgewiesen, Reliefabbildungen von kemanak sind ab dem 14. Jahrhundert an ostjavanischen Hindutempeln überliefert. Idiophone aus Bronze und vielleicht auch solche vom kemanak-Typ gibt es auf Java seit vorchristlicher Zeit.