Kompressionsstrümpfe (orthopädische Strümpfe oder fälschlich Gummistrümpfe,[1] umgangssprachlich Stützstrümpfe) sollen therapeutische Effekte erzielen, indem sie beispielsweise zur Thromboseprophylaxe Druck auf die Beine ausüben. Als Reisebedarf, zur Unterstützung von Sport- und Freizeitaktivitäten oder zur Entlastung „schwerer“ Beine sind sie in Drogerien oder im Sanitäts- oder Sportfachhandel erhältlich. Als medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) sind Kompressionsstrümpfe wesentlicher Bestandteil der Kompressionstherapie und werden als medizinisches Hilfsmittel bei Bedarf vom Arzt verordnet. Man behandelt mit medizinischen Kompressionsstrümpfen Krampfadern (Varizen), Beinvenenthrombosen und deren Folge, die Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) in all ihren Ausprägungen und das Postthrombotische Syndrom (PTS), das Lymphödem, und das Lipödem. Das An- und Ablegen von medizinischen Kompressionsstrümpfen aller Kompressionsklassen ist in Deutschland Bestandteil der Behandlungspflege und wird somit durch den Arzt verordnet, und die Kosten werden von Krankenkassen erstattet.
Spezielle Ulkus-Strumpfsysteme kommen in der Therapie des Ulcus cruris venosum zum Einsatz und erhalten durch variablen Kompressionsdruck die Entstauung der Extremität, was eine verbesserte Durchblutung gewährleistet und somit Grundlage der Wundheilung ist. Die als Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe (MTPS)[2] bezeichneten Strümpfe zur Thromboseprophylaxe haben einen geringeren Effekt als MKS oder Ulkus-Strumpfsysteme. Die weit verbreiteten so genannten Stützstrümpfe bieten eine sehr geringe und undefinierte Kompression und haben nur eine unspezifische therapeutische Wirkung.