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Lab-Farbraum

Optimalfarben (theoretische maximale Farbsättigung von Oberflächen) Punktwolke in CIE Lab (Blick entlang der L-Achse).

Der 1976 standardisierte L*a*b*-Farbraum (auch: CIELAB, CIEL*a*b*, Lab-Farben) ist vom CIEXYZ-Farbraum abgeleitet, aber nutzt mit dem Ziel einer perzeptiven Gleichabständigkeit einen dreidimensionalen Raum, bei dem der Grad der wahrgenommenen Helligkeit L* senkrecht auf einer Farbebene (a*,b*) steht.

Die Norm ISO/CIE 11664-4 „Colorimetry – Part 4: CIE 1976 L*a*b* Colour space“ ersetzt in Deutschland die 2011 zurückgezogene DIN 6174 „Farbmetrische Bestimmung von Farbmaßzahlen und Farbabständen im angenähert gleichförmigen CIELAB-Farbenraum“.

In Analogie zur Gegenfarbtheorie von Ewald Hering gibt die a-Koordinate die Farbart (Buntton und Farbsättigung) zwischen Grün und Rot an und die b-Koordinate die Farbart zwischen Blau und Gelb. Je näher die a*- und b*-Werte an 0 liegen, desto unbunter ist der Farbton. Für a*=0 und b*=0, liegt ein Grauwert auf der Helligkeitsachse L* vor. In den üblichen Softwareumsetzungen mit 8 [Bit] pro Farb-Kanal ist der Helligkeitsgrad L ("Lightness") für Werte zwischen 0 (Schwarzpunkt) und 100 (Weißpunkt: diffuses Weiß, Glanzlichter können heller sein) definiert, während die Werte von a* und b* von −128 und 127 laufen. Die menschliche Farbwahrnehmung geht in Teilbereichen über die genannten a/b-Grenzen hinaus, aber erreicht in den meisten Bereichen die genannten a/b-Grenzen nicht.

L*a*b*-Farbräume sind im Gegensatz zu beispielsweise RGB-Farbräumen oder CMYK-Farbräumen geräteunabhängig. Im Gegensatz zu ebenfalls geräteunabhängigen XYZ-Farbräumen, beispielsweise, zielen die L*a*b*-Farbräume auf Uniformität, das heißt: rechnerisch gleiche Abstände (Delta E) zwischen je zwei Punkten im L*a*b*-Farbraum sollen in der menschlichen Farbwahrnehmung gleichen Abständen zwischen je zwei Farben entsprechen. Die zugrundeliegenden Farben wurden experimentell aus Vergleichen unter definierten Versuchsbedingungen ermittelt, zunächst mit sehr wenigen Versuchspersonen 1931 (sogenannter 2° Observer), später mit besserer Beleuchtungstechnik und auf breiterer Basis 1964 (sogenannter 10° Observer). Die Farbabstände des CIELAB-Farbraum wurden für einen 10° Observer bei Beleuchtung mit einer D65-Referenzlichtquelle mit entsprechenden Vergleichen ermittelt. Modernere Farbräume bzw. Farbmodelle nähern sich dem Ziel der Uniformität zwar besser an. Wegen seiner Einfachheit, intuitiven Verständlichkeit und hinreichender Genauigkeit für etliche Aufgaben ist die Nutzung von L*a*b weiter verbreitet.

Colorimetrisch zu beachten ist, dass der CIELAB-Farbraum für einen 10° Observer bei Beleuchtung der Vergleichsfarben mit einer D65-Referenzlichtquelle ermittelt wurde, was den darstellbaren Gamut vergrößert. Das International Color Consortium (ICC) unterstützt maßgeblich die Druckindustrie, wo eine Beleuchtung mit D50-Referenzlichtqellen etabliert ist. Der D50-Weißpunkt spannt eine andere Orientierung des Lab-Koordinatensystems auf als der D65-Weißpunkt, und die 2°-Observer-Farborte weichen insbesondere im Blauen von den 10°-Observer-Farborten ab. Mit jeweils unterschiedlichen Lab-Koordinaten derselben Farbe und auch unterschiedlichen rechnerischen Farbdifferenzen.

ISO/IEC 11664-4
Titel Farbmetrik – Teil 4: CIE 1976 L*a*b* Farbraum
Erstveröffentlichung 7. November 2008
Letzte Ausgabe 19. Juni 2019
Klassifikation 17.180.20
Nationale Normen EN ISO/CIE 11664-4:2019-10;
DIN EN ISO/CIE 11664-4:2020-03;
OENORM EN ISO/CIE 11664-4:2020-01-15;
SN EN ISO/CIE 11664-4:2020-02
Ersatz für DIN 6174

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