Die Ladungskonjugation oder C-Parität (für englisch Charge = Ladung) ersetzt in quantenmechanischen Zuständen jedes Teilchen durch sein Antiteilchen. Sie spiegelt so das Vorzeichen der Ladung und lässt Masse, Impuls, Energie und Spin jedes Teilchens unverändert.
Die elektromagnetische und die starke Wechselwirkung sind invariant unter Ladungskonjugation (kurz C-invariant), d. h., bei Streuung oder Zerfall verhalten sich die ladungsgespiegelten Zustände wie die ursprünglichen Zustände.
Die Schwache Wechselwirkung ist im Gegensatz dazu und neben der Paritätsverletzung nicht C-invariant, da sich bei einer Ladungskonjugation die Chiralität der Teilchen nicht ändert. Ein linkshändiges Neutrino wird bei einer Ladungskonjugation zu einem linkshändigen Antineutrino, das gemäß dem Standardmodell der Elementarteilchenphysik nicht an der schwachen Wechselwirkung teilnimmt. Diese Eigenschaft der (elektro)schwachen Wechselwirkung wird auch als maximale Verletzung der C-Symmetrie bezeichnet. In Experimenten wurden bisher nur rechtshändige Antineutrinos beobachtet, die mit gleicher Stärke an der schwachen Wechselwirkung teilnehmen wie die linkshändigen Neutrinos.