Die Leitstrahllenkung (engl. beam riding) ist ein Verfahren zur Steuerung von militärischen Lenkflugkörpern mit Hilfe eines Leitstrahls, der vom Abschussort aus auf das Ziel gerichtet wird. Dabei können sowohl radarbasierte Leitstrahlen als auch Laserstrahlen verwendet werden.
Da der Flugkörper während des gesamten Fluges auf dem Leitstrahl „entlangreitet“, ist die Zielbeleuchtung z. B. durch einen vorgeschobenen Beobachter nicht nötig. Zwischen dem Abschussort und der Stelle, an der der Gefechtskopf gezündet wird, darf kein Hindernis sein. Daher eignet sich das Verfahren vorrangig zur Bekämpfung von Zielen in geringer bis mittlerer Entfernung. Bei entsprechend ausgestatteten Flugkörpern ist es jedoch möglich, einige Zeit nach dem Start auf andere Lenkverfahren wie beispielsweise die halbaktive Zielsuchlenkung umzuschalten. Dieses Verfahren wurde beispielsweise bei der RIM-8 Talos angewandt.
Ein Vorteil der Leitstrahllenkung gegenüber der Zielbeleuchtung oder der Verwendung von aktiver oder halbaktiver Zielsuchlenkung liegt darin, dass beam riders nicht auf Strahlung angewiesen sind, die vom Ziel reflektiert wird, und daher das Ziel nicht direkt anfliegen müssen. Es kann also auch mit Vorhalt geschossen oder es können Ziele bekämpft werden, die sich hinter einer Deckung befinden.