Die Mahayana-Sutras sind buddhistische Lehrreden (Sūtra), die insbesondere von den Mahayana-Schulen als kanonisch anerkannt sind. Sie wurden ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. aufgezeichnet. In Anlehnung an den in Pali verfassten Kanon buddhistischer Frühschriften (Pali-Kanon) wird die Sammlung von Mahayana Sutras auch Sanskrit-Kanon genannt. Die meisten dieser Schriften sind im Original in Sanskrit oder BHS (Buddhistisches hybrides Sanskrit) verfasst. Sie bilden die Grundlage für die verschiedenen Schulen des Mahayana-Buddhismus, wobei jeweils bestimmte Sutra die Grundlage für die einzelnen Schulen bilden; zum Beispiel Lotos-Sutra für den Nichiren-Buddhismus, Herz-Sutra und Diamant-Sutra für Chan- und Zen-Buddhismus, und die drei Reine-Land-Sutras für den Buddhismus des Reinen Landes.
Mahayana-Buddhisten nehmen an, dass diese Schriften – abgesehen von einigen Schriften chinesischen Ursprungs – authentische Berichte der Lehre sind, wie sie von Buddha gelehrt worden ist. Theravada-Buddhisten halten die Texte dagegen für apokryph. Tibetische Buddhisten unterteilen die esoterischen Lehren Buddhas in 3 Kategorien: die Hinayana, sowie die zwei Mahayana-Richtungen Prajnaparamita (Vervollkommnung der Weisheit) und Tathagatagarbha (die Buddha-Natur).