Als Pazzi-Madonna oder Madonna Pazzi wird ein hochformatiges Flachrelief bezeichnet, das aus dem Palast der Familie Pazzi in Florenz stammen soll. Es existieren keine Dokumente zu dem Werk, seine Provenienzgeschichte ist daher umstritten. Das Werk stammt aus der Hand Donatellos. Es wird auf circa 1420–1422 datiert. Naturgetreue Darstellung der Figuren und die zentralperspektivische Ausrichtung der architektonischen Rahmung im Bild greifen wesentliche Elemente der frühen Renaissance-Skulptur auf.[1] Dargestellt in inniger Umarmung, die Köpfe im Profil aneinandergelegt, sind die Madonna und das Jesuskind. In dieser Geste sind Zärtlichkeit und Trauer der Gottesmutter vereint. Ihr Wissen um den frühen Opfertod ihres Sohnes ist in der Darstellung mit abgebildet. Der Erfolg der Komposition lässt sich an den vielen Repliken in Bildhauerei und Malerei ablesen. Das Werk ist Teil der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Skulptur ist, was in keinem Katalog erwähnt wird, worauf Pope-Hennessy zutreffend hinwies, in mehr als 15 Stücke zerbrochen gewesen und entsprechend stark restauriert.[2]