Polysilazane sind polymere Verbindungen, in denen Silicium- und Stickstoffatome in alternierender Anordnung das chemische Grundgerüst bilden. Häufig ist dabei jedes Siliciumatom an zwei Stickstoffatome gebunden und jedes Stickstoffatom an zwei Siliciumatome, so dass sich bevorzugt molekulare Ketten und Ringe der Formel [R1R2Si–NR3]n bilden. R1-R3 können dabei Wasserstoffatome oder organische Reste sein. Sind nur H-Atome als Substituenten vorhanden, bezeichnet man das Polymer als Perhydropolysilazan ([H2Si–NH]n, auch Polyperhydridosilazan, anorganisches Polysilazan). Sind Kohlenwasserstoffreste am Silicium gebunden, spricht man von Organopolysilazanen. In ihrer molekularen Struktur sind die Polysilazane [R1R2Si–NH]n eng verwandt mit den Polysiloxanen [R1R2Si–O]n (Silikone), mit denen sie isoelektronisch sind.