Als Purging (von engl. to purge: säubern, läutern) bezeichnet man in der Populationsgenetik das Phänomen, dass es in ingezüchteten Populationen unter gewissen Bedingungen trotz starker Inzucht zu einer Reduktion oder sogar Elimination der Inzuchtdepression kommen kann. Purging geschieht meist im Zusammenhang mit einem genetischen Flaschenhals und kann dann auftreten, wenn in einer Population starke Inzucht in Verbindung mit starkem Selektionsdruck auf Fitness vorkommt. Hierzu muss die Reproduktionsrate hoch genug sein, um unter der verstärkten Selektion zumindest die kleinste überlebensfähige Populationsgröße zu erhalten.