Sakdina (Sakdi Na; Thai: ศักดินา, wörtl.: Macht über Land) ist ein in Ziffern ausgedrücktes Maß für gesellschaftlichen Rang[1], welches in der Feudalgesellschaft Siams (des heutigen Thailand) die Einstufung innerhalb der sozialen Hierarchie für alle Untertanen festlegte. Diese wurde in der Maßeinheit Rai ausgedrückt, die eigentlich ein Flächenmaß ist und 1.600 m² entspricht.
Es hat sich wahrscheinlich aus dem Brauch entwickelt, dass Könige verdienten Untertanen Land einer gewissen Größe bewilligten. Später vergaben die Könige wohl mehrere Dörfer einschließlich Land und Einwohnern an ihre leitenden Berater. Die so verschenkten Kleinbauern hatten die Pflicht, ihren Oberherrn Frondienste zu leisten. Die Praxis, Land an unterschiedliche Kategorien von Untertanen zu verteilen, schrieb König Borommatrailokanat 1454 in seinem „Gesetz der zivilen, militärischen und Provinzhierarchien“ als das Sakdina-System fest. Gegen Ende der Ayutthaya-Periode war es voll ausgereift, so dass ein jeder Siamese, sei er nun ein Sklave, ein Militärbefehlshaber oder der Vizekönig, seine Position auf der Sakdina-Skala kannte. Zu jener Zeit war wohl die Verbindung einer Position zu einer bestimmten Größe Land verloren, dennoch wurden die Sakdina-Einheiten noch immer in Rai angegeben.
Sakdina bedeutet in übertragener Bedeutung auch „Macht über Arbeitskräfte“, die zur Bebauung dieses Landes notwendig waren. So wurde das gesellschaftliche Ansehen und die soziale Position innerhalb der Hierarchie entscheidend von der Anzahl der erwachsenen, arbeitsfähigen Personen bestimmt, die zur Gefolgschaft gehörten.
Ebenfalls aus der Anfangszeit dieses Systems stammt die einzige Ausnahme dieses Systems: der König selbst. Denn theoretisch verfügte der König über das gesamte Reich, so dass die Ziffer des an den König zuzuweisenden Landes unermesslich groß wäre.