Als Schiffsgrab (bei Längen unter 15 m auch Bootsgrab (schwedisch Båtgrav)) bezeichnet man eine eisen-, vendel- oder wikingerzeitliche Bestattung in einem größeren Wasserfahrzeug oft innerhalb eines Hügelgrabes, wie sie aus dem Baltikum, Dänemark, Deutschland (Haithabu), England, Finnland, Frankreich, Irland, von der Isle of Man aus Schottland und Skandinavien bekannt sind.
In schriftlichen Überlieferungen finden sich zahlreiche Hinweise auf Bestattungen in Booten und Schiffen mit unterschiedlichem Quellenwert, so in einem Reisebericht des Arabers Ahmad Ibn Fadlān aus den Jahren 971/972.[1] Eine der bekanntesten Begebenheiten, die Ibn Fadlan darin beschreibt, ist das Begräbnis eines Schiffsführers der Rus, der mit seinem Schiff, einem großen Teil seiner Waren und einer rituell getöteten Sklavin verbrannt wird.
In Lied und Epos werden in den Isländersagas Bootsgräber beschrieben. So schildert das Begräbnis von Unnr, wie nach dem Totenmahl ihr Leichnam zu einem bereiteten Hügel gebracht und in ein Boot gelegt wurde.[2] Eine besondere Form der Schiffsbestattung in Form einer Schiffsaussetzung findet sich im Beowulfepos (Beowulf 26–52) bei Scyld, welcher, mit Schätzen ausgestattet, der See übergeben wird.[3]