Seikan-Tunnel | |
---|---|
Südportal des Seikan-Tunnels
| |
Nutzung | Eisenbahntunnel |
Verkehrsverbindung | Hokkaidō-Shinkansen / Kaikyō-Linie |
Ort | Tsugaru-Straße |
Länge | 53,85 km |
Anzahl der Röhren | 3 (davon je ein Service- und Pilottunnel) |
Bau | |
Bauherr | Japanische Eisenbahn-Baugesellschaft |
Baukosten | 700 Mrd. Yen (ca. 4,3 Mrd. €) |
Baubeginn | 22. April 1964 |
Fertigstellung | 10. März 1985 |
Betrieb | |
Betreiber | JR Hokkaidō / JR Freight |
Freigabe | 13. März 1988 |
Karte | |
Lage des Seikan-Tunnels
| |
Koordinaten | |
Nordportal | 41° 35′ 32,7″ N, 140° 19′ 19,5″ O |
Südportal | 41° 10′ 39,6″ N, 140° 27′ 29,3″ O |
Der Seikan-Tunnel (jap. 青函トンネル, Seikan tonneru) ist ein 53,85 km langer Eisenbahntunnel in Japan. Unter der Tsugaru-Straße hindurch verbindet er die Hauptinsel Honshū mit der nördlich davon gelegenen Insel Hokkaidō. Der unter dem Meer liegende Teil des Tunnels erreicht eine Länge von 23,3 km. Die Bezeichnung Seikan ist nicht von einem geographischen Objekt abgeleitet, sondern von der sinojapanischen Lesung des jeweils ersten Kanji-Schriftzeichens für Aomori (青森) und Hakodate (函館), den nächstgelegenen Großstädten auf Honshū und Hokkaidō.
Nach der seit 2010 entsprechend ausgebauten Linie 3 der chinesischen Guangzhou Metro[1], dem 2016 fertiggestellten Gotthard-Basistunnel in der Schweiz, der 2012 entsprechend ausgebauten Linie 10 der U-Bahn Peking und der 2020 ausgebauten Linie 6 der U-Bahn Chengdu, ist der Seikan-Tunnel zurzeit (Stand: Dezember 2023) der fünftlängste Eisenbahntunnel der Erde; nach dem Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien, ist er der längste Unterwassertunnel der Erde. Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung am 13. März 1988 stand er weltweit jeweils an der Spitze. Planungen reichen bis ins Jahr 1946 zurück, die Bauarbeiten begannen 1964 und dauerten beinahe 24 Jahre. Die Baukosten betrugen 700 Milliarden Yen, was dem Dreieinhalbfachen der ursprünglichen Schätzungen entspricht. Zunächst waren ausschließlich Gleise in Kapspur (1067 mm) verlegt und der Tunnel ist seither Bestandteil der Kaikyō-Linie. Seit 2016 ermöglichen Dreischienengleise auch die Nutzung durch normalspurige Hochgeschwindigkeitszüge der Hokkaidō-Shinkansen.