Seitenkanalattacke

Eine Seitenkanalattacke (englisch side-channel attack; korrekter übersetzt, aber unüblich: Nebenkanal-Angriff), auch Seitenkanalangriff, bezeichnet eine kryptoanalytische Methode, die die physische Implementierung eines Kryptosystems in einem Gerät (Chipkarte, Security-Token, Hardware-Sicherheitsmodul etc.) oder in einer Software ausnutzt. Dabei wird nicht das kryptographische Verfahren selbst, sondern nur eine bestimmte Implementierung angegriffen, d. h. andere Implementierungen des Verfahrens sind von dem Angriff nicht betroffen.

Das Prinzip beruht darauf, ein kryptographisches Gerät bei der Ausführung der kryptologischen Algorithmen zu beobachten und Korrelationen zwischen den beobachteten Daten und dem verwendeten Schlüssel zu finden. Diese charakteristische Information kann durch die Analyse der Laufzeit des Algorithmus, des Energieverbrauchs des Prozessors während der Berechnungen oder der elektromagnetischen Ausstrahlung gewonnen werden. Aktive, invasive Angriffe bestehen darin, in das Gerät einzugreifen und Fehler bei der Ausführung des kryptologischen Algorithmus einzubringen. Um dies zu verhindern, ist eine Seitenkanalanalyse daher Bestandteil der Schwachstellenanalyse in der Common-Criteria-Zertifizierung von Chipkarten und ähnlichen Geräten[1].

  1. Das ÖFIT-Trendsonar der IT-Sicherheit – Seitenkanalanalyse. Fraunhofer FOKUS Kompetenzzentrum Öffentliche IT, April 2016, abgerufen am 20. Mai 2016.

Seitenkanalattacke

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