Sprachtabu ist ein Terminus aus der Sprachwissenschaft, genauer aus der Ethnolinguistik und der Soziolinguistik, und bezeichnet ein Verbot, über bestimmte Themen, Bereiche oder Vorgänge zu sprechen. Das Verbot ist nicht immer durch schriftlich niedergelegte Gesetze festgelegt, sondern wird in großem Umfang auch durch Konvention oder gesellschaftliche Werte bestimmt. Ein tabuisiertes Wort heißt auch Tabuwort.
Das Wort „Tabu“ stammt aus Polynesien und bedeutet „nachdrücklich kenntlich gemacht“ (aus polynesisch ta, „kennzeichnen“, und pu, Adverb der Intensität, also tapu, „nachdrücklich kenntlich gemacht“). Der Seefahrer und Entdecker James Cook beschrieb in seinen Logbüchern das Verhalten der Polynesier, die das Wort „tapu“ für alles verwendeten, was verboten war zu tun, zu sehen oder zu berühren.