Stammbaumtheorie

Stammbaum der indogermanischen Sprachzweige von August Schleicher, 1861:[1] ein idealtypischer Stammbaum mit Aufspaltungen in jeweils zwei Zweige
Stammbaum der indogermanischen Sprachzweige in einer englischen Publikation aus dem Jahr 2015[2]
Ein anderer Stammbaum der indogermanischen Sprachzweige (spanisch). Italo-Keltisch (rechts) ist hier nur zwei Verzweigungen von der Ursprache entfernt, anders als in der oberen Grafik. Relevante Sprachkontakte sind als schräge rote Linien mit eingezeichnet.[3]

Die Stammbaumtheorie in der Linguistik wurde von August Schleicher entwickelt, der im Jahr 1861 einen Stammbaum der indogermanischen Sprachzweige veröffentlichte. Schleicher ging davon aus, dass verwandte Sprachen analog zu Arten in der Biologie immer eine gemeinsame Vorgängersprache haben und dass eine Gruppe verwandter Sprachen von derselben Ursprache (Protosprache) abstammt. Er folgerte daraus, dass sich die Abstammung aus der Ursprache in einem Stammbaum darstellen lässt.

  1. August Schleicher: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen, Band 1, Weimar 1861, S. 7.
  2. Will Chang, Cathcart Chundra et al.: Ancestry-constrained phylogenetic analysis supports the Indo-European steppe hypothesis. In: Language 2015; 91 (1), S. 194–244 (online).
  3. Vgl. Tandy Warnow et al.: Stochastic models of language evolution and an application to the Indo-European family of languages. University of California, Berkeley, 2004, S. 20, Abbildung 4.

Stammbaumtheorie

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