Stolz (von mittelniederdeutsch stolt „prächtig“, „stattlich“) ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst oder anderen, einer Hochachtung seiner selbst – sei es der eigenen Person, sei es in ihrem Zusammenhang mit einem hoch geachteten bzw. verehrten „Ganzen“. Eine zweite Bedeutung des Wortes Stolz, welche in der Alltagssprache mittlerweile eine untergeordnete Rolle spielt, ist ein von Selbstüberschätzung geprägtes Denken oder Verhalten; hierfür sei auf den Artikel Hochmut (Begriffsgeschichte) verwiesen.
Der leistungsbezogene Stolz ist die Freude, die der Gewissheit entspringt, etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben. Dabei kann der Maßstab, aus dem sich diese Gewissheit ableitet, sowohl innerhalb eines eigenen differenzierten Wertehorizonts herausgebildet als auch gesellschaftlich tradiert sein. Im ersten Fall fühlt man sich selbst bestätigt und in seiner Weltanschauung bestärkt („Ich bin stolz auf mich“), im anderen Fall sonnt man sich in der gesellschaftlichen Anerkennung („Ich bin stolz, etwas für meine Stadt geleistet zu haben“). Stolz kann neben besonderen Leistungen aber auch durch andere positiven Eigenschaften hervorgerufen werden und kann sich auch auf andere Personen (Familie, Freunde) oder eine Gruppe, mit der man sich verbunden fühlt, beziehen.
Stolz ist eine sekundäre Emotion und entwickelt sich erst im Kleinkindalter.[1]
Die Gemütsbewegung wird durch eindeutige, in allen menschlichen Kulturen gleichartige Gesten und Gebärden (aufrechte Körperhaltung, zurückgelegter Kopf, Arme vom Körper gestreckt) ausgedrückt und wird daher universell erkannt.[2][3]