Die Warao sind ein indigenes Volk in Südamerika, das in Venezuela im Flussdelta des Orinoco (gegenüber der Insel Trinidad) und den angrenzenden Gebieten lebt. Mit heute rund 30.000 Angehörigen sind sie die zweitgrößte indianische Ethnie in Venezuela und wurden nie besiegt oder kolonisiert. Da es im 40.000 km² großen Orinoco-Delta mit seinen unzähligen kleinen Inseln und Marschen keine Straßen gibt, wurde die Eigenbezeichnung „Warao“ von einigen europäischen Forschern als „Boots-Leute“ (wa (Boot)+ a- (Possessiv) + dao (Besitzer)) interpretiert. Allerdings scheint die Übersetzung „Marschlandbewohner“ (waja (Tiefland)+ a- (Possessiv) + dao (Besitzer)) plausibler. Sie bildet ein Gegensatzpaar mit „Jotarao“ (jota (Hochland) + arao), der Bezeichnung der Warao für ihre kreolischen Nachbarn.