Wasserwaage

Die Wasserwaage (Richtwaage oder Maurerwaage) ist ein Prüfgerät zur horizontalen oder vertikalen Ausrichtung eines Objektes und besteht aus einer gefassten Libelle, die zu den Messflächen ausgerichtet ist.[1][2] Ursprünglich bezeichnet der Begriff Wasserwaage eine gefasste Libelle, deren Fassung nicht wesentlich größer als diese Libelle ist und eine ebene Seite besitzt. Wegen der Kürze einer derartigen Wasserwaage kann man damit nur einzelne Objekte wie Balken oder Steinblöcke auf horizontale Lage überprüfen. Um zusammengesetzte Bauwerke, wie beispielsweise eine Mauer oder eine Pflasterung überprüfen zu können, wurde diese Wasserwaage auf eine längere Leiste (meist Hartholz) aufgesetzt. Das Gefälle eines Kanals oder einer Pflasterung lässt sich durch Messen oder durch Erfahrung mit dem Einspielpunkt der Libelle überprüfen. Üblich ist eine Markierung (Pars) links und rechts an der Libelle, die einer Abweichung von meist einem Grad entspricht.

Richtwaage, auch Maurerwaage (als Werkzeug des Maurers), bezeichnet ein Prüfgerät mit ein oder zwei Libellen (auch mehr sind möglich), die in einem 30–200 cm langen Profil aus Aluminium-Konstruktionsprofil, wasserunempfindlichem, stabilen Hartholz, Aluminiumguss, Kunststoff o. ä. mit einer oder zwei Messflächen eingelassen sind. Diese Messflächen können gefräst oder beschichtet sein. Bei zwei Libellen sind diese senkrecht zueinander so eingebaut, dass man sowohl die Horizontale als auch die Vertikale überprüfen kann. Es gibt auch Wasserwaagen mit drei Libellen; die dritte Libelle ist dann für das Prüfen der 2°-Neigung (Gefälle von Abwasserrohren) oder 45°-Neigung vorgesehen. Auch drehbare Libellen, die sich nach einer Skala auf bestimmte Werte einstellen lassen sind teilweise vorhanden.

Wasserwaagen mit einer Länge von mehr als 200 cm sind selten und werden oft fälschlicherweise Richtscheit genannt. Wasserwaagen können unter Inkaufnahme von Verschmutzung und Abnutzung auch für die Funktion eines Richtscheits bemüht werden, unterscheiden sich jedoch von diesem Objekt klar durch das Vorhandensein von Libellen. Das Profil von echten Richtscheiten ist typisch ca. doppelt bis dreimal so hoch wie das einer Wasserwaage.

Heutzutage werden nahezu ausschließlich Maurerwaagen verschiedener Länge mit zwei Libellen hergestellt und diese verallgemeinert als Wasserwaage bezeichnet.

  1. Wolfgang Nutsch und andere: Fachkunde für Schreiner (12. Auflage), Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal 1980, Seite 232, ISBN 3-8085-4011-7
  2. Heinz-Dieter Haustein: Universalgeschichte des Messens − Zu Maß und Zahl, Geld und Gewicht, Directmedia Publishing, Berlin 2007, Digitale Bibliothek, Band 164, ISBN 978-3-89853-564-9

Wasserwaage

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