Seit den 1930er Jahren wurde in den nahegelegenen Schluchten Wittenoom Gorge und Yampire Gorge Blauasbest abgebaut, der damals ein beliebtes Baumaterial war. So entstand ab 1947 Wittenoom als Arbeitersiedlung und stieg in den 1950er Jahren zur größten Stadt der Pilbara-Region auf. Da die Mine nicht rentabel war und die Gesundheitsbedenken bezüglich des Asbestabbaus stiegen, wurde die Mine 1966 geschlossen und der Ort seit den 1970er Jahren schrittweise aufgegeben. Ungefähr 2000 Menschen starben an den Spätfolgen des eingeatmeten Asbeststaubs.[4]
2019 lebte nur noch ein Einwohner dauerhaft in Wittenoom.[5] Heute hat auch dieser letzte Bewohner der Geisterstadt, der gebürtige Vorarlberger Mario Hartmann aus Sulz, nach 32 Jahren das Outback verlassen und ist in die Nähe der Zivilisation in die Perth Hills gezogen.[6] Er kümmerte sich jahrelang um die Wettermessdaten und versorgte den über 1000 km entfernten Flughafen von Perth mit Messdaten, 365 Tage im Jahr, zweimal täglich zu fixen Zeiten.[7] Ein Kamerateam von Galileo besuchte den Mann im Frühjahr 2019 und interviewte ihn.[7] Der Ort erhielt keine staatlichen Leistungen wie zum Beispiel Stromversorgung mehr. Im Juni 2007 wurde der Stadtstatus per amtlicher Bekanntmachung aufgehoben. Der Name der Stadt wurde daraufhin von amtlichen Karten und Straßenschildern entfernt und der Shire of Ashburton darf Straßen schließen, die in kontaminierte Zonen führen.
↑Western Australian Land Information Authority: Town names – Wittenoom. Abgerufen am 3. Dezember 2015.
↑Bonzle Digital Atlas of Australia: Map of Wittenoom, WA. Abgerufen am 10. Juli 2016.