Der Wuchang-Aufstand (chinesisch 武昌起義, Pinyin Wǔchāng qǐyì) begann am 10. Oktober 1911 in Wuchang, heute Stadtteil von Wuhan, Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei. Nach einer langen Reihe erfolgloser Aufstände in verschiedenen Städten des Landes gelang es den Aufständischen von Wuchang, die lokale Regierung zu stürzen. Im Ergebnis des Aufstandes wurde mit der Militärregierung von Hubei das erste moderne Regime auf chinesischem Boden eingesetzt, die Republik China ausgerufen und das chinesische Kaiserreich, das langlebigste politische System der Menschheit, beendet. In der Folge erklärten binnen kurzer Zeit zahlreiche Provinzen ihre Unabhängigkeit, was den Beginn der nach dem chinesischen Jahr Xinhai (≈ 1911) benannten Xinhai-Revolution markierte. Somit bildet der Wuchang-Aufstand den Beginn der republikanischen Ära Chinas.
Der Wuchang-Aufstand wurde von Unteroffizieren der Neuen Armee ausgelöst. Die Anführer des Aufstandes hatten mit den revolutionär-demokratischen Kräften um Sun Yat-sen, die einen Plan für die Zeit nach dem Sturz der Qing-Dynastie hatten, kaum zusammengearbeitet. Sie verfolgten vor allem das Ziel, die Mandschu von der Macht zu vertreiben. Nachdem der Aufstand trotz der dilettantischen Vorbereitung und Durchführung geglückt war, legten die Revolutionäre die gewonnene Macht freiwillig in die Hände von Vertretern der traditionellen Aristokratie um Li Yuanhong, wenngleich dieser mit der Revolution nichts zu tun hatte. Dank des Zutuns der eingesessenen städtischen Eliten wurde zwar die Fremdherrschaft der Qing-Dynastie beendet, soziale Fortschritte wurden hingegen verhindert. Die Regierungen des neuen Regimes waren schwach und korrupt, sodass sich kaum ein Funktionär länger als sechs Monate auf seiner Position halten konnte. Lis Macht wurde hingegen unantastbar, auch Suns Tongmenghui schaffte es nicht, sie zu begrenzen. Nach der Abdankung des letzten Kaisers Puyi kam es zu Spannungen zwischen Lis Militärregierung und Sun Yat-sens provisorischer Regierung, was ein Bündnis zwischen Li und dem späteren Diktator Yuan Shikai zur Folge hatte.
Mit Ausnahme der Vertreibung der Mandschu vollbrachten die Aufständischen deshalb keine wirkliche Revolution. Die Aristokratie festigte ihre Machtbasis und die ausländische Einflussnahme, gegen die sich die Aufständischen auflehnen wollten, nahm zu. Die fünfzehn Jahre nach dem Wuchang-Aufstand waren von Instabilität und der Herrschaft zahlreicher Kriegsherren geprägt.