Die Zehnstundenbill (englisch Factory Act of 1847, auch Ten Hours Act) war ein 1847 vom Parlament des Vereinigten Königreichs beschlossenes Gesetz, welches die Arbeitszeit von Frauen sowie Jugendlichen im Alter von dreizehn bis achtzehn Jahren auf 10 Stunden pro Werktag und 8 Stunden samstags begrenzte. Der Sonntag wurde für die betroffenen Personen zum arbeitsfreien Tag. Die Verabschiedung des Gesetzes war der Höhepunkt einer 15 Jahre andauernden Kontroverse. Zu einem frühen Verfechter der Idee gehört Richard Oastler, welcher den konservativen Tories angehörte. Das bekannteste Parlamentsmitglied, welches sich unermüdlich für die Verabschiedung der Zehnstundenbill engagierte, war Lord Ashley, wobei dieser zum Zeitpunkt der Gesetzgebung kein Abgeordneter war. Der letztliche Erfolg war nicht zuletzt auch Leuten wie John Doherty und wohlwollenden Fabrikbesitzern wie John Fielden zu verdanken. Letzterer brachte das Gesetz durch das britische Unterhaus. Die Zehnstundenbill wurde kurz nach der Absetzung der konservativen Regierung Robert Peels verabschiedet. Die größten Gegner des Gesetzes waren die free trade-Liberalen um John Bright. Dieselben Wirtschaftsideen, aufgrund derer sie Zollschranken ablehnten, führten sie zu der Überzeugung, die Regierung dürfe die Bedingungen, unter denen ein Mann seine Arbeit verkauft, nicht limitieren.