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Anmutung

Eine heute veraltete Frakturschrift kann beim Betrachter eine Anmutung von Historizität, von altmodisch oder auch von Guter alter Zeit hervorrufen, was etwa auf Speisekarten von traditionell ausgerichteten Restaurants bewusst genutzt wird.
Im Wappen Englands aus dem Jahr 1198 wird der Löwe als Wappentier verwendet, um dadurch eine Anmutung von Stärke und Macht zu erzielen.

Die Anmutung (auch Anmutungsqualität) eines Objektes oder einer Situation ist die schwer zu bestimmende, eher vage Wirkung dieser Erscheinung auf einen Betrachter über einen oder mehrere Wahrnehmungskanäle (visuell, auditiv, haptisch, olfaktorisch). Sie ist von den Eigenschaften des betrachteten Objektes oder den Zügen einer erlebten Situation abhängig, außerdem von der Sozialisation des Betrachters und der Umgebung, in der das Objekt dargestellt ist oder die Situation auftritt. Die Anmutung eines Objekts kann etwa zwischen verschiedenen Kulturräumen, Religionen oder Ethnien erheblich variieren, zudem ändert sie sich tendenziell mit der Zeit. So haben bewusst als modern gestaltete Gebrauchsgegenstände oft bereits nach mehreren Jahren eine Anmutung von unmodern.

Das Wort in seiner heutigen Bedeutung entstammt den Wissenschaftsdisziplinen Gestalttheorie und Gestaltpsychologie. Es wird als Fachausdruck von Angehörigen der gestaltenden Berufe verwendet, wie Industrie- und anderen Designern, Grafikern, Typographie-Experten und Layoutern.

Ursprünglich bedeutet das Wort aber etwas völlig anderes, nämlich eine Zumutung im Sinne von Zumutbarkeit.[1]

  1. G. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Gütersloh 1974, ISBN 3-570-06588-X.

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