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Aquakultur

Werden Zuchtfische in Netzen oder Käfigen gehalten und aktiv gefüttert 1, überdüngen ihre Ausscheidungen in der Regel die Umgebung (Eutrophierung). Verhindert werden kann dies, wenn weitere Organismen in Strömungsrichtung 2 gehalten werden, welche die Ausscheidungen verwerten. In Käfigen gehaltene Garnelen, Krebse oder Seegurken 3 fressen absinkende Kot- und Futterpartikel. Muscheln 4 filtern kleinere Partikel heraus. Und deren Ausscheidungen kommen wiederum den Algen und Wirbellosen zugute.
Eine Lachszucht in Norwegen
Fütterungsautomat in Finnland
Austernkultur am Bélon, Frankreich

Aquakultur oder Aquafarming ist die kontrollierte Aufzucht von aquatischen, also im Wasser lebenden Organismen, insbesondere Fischen, Muscheln, Krebsen und Algen. Allen in Aquakultur produzierten Organismen gemein ist die Zuordnung zu einem Besitzer. So unterscheidet sich die Aquakultur vom klassischen Fischfang in öffentlichen Gewässern.

In den letzten Jahrzehnten haben Nahrungsmittel aus Aquakultur, unter anderem wegen der Überfischung von Wildbeständen, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen lag der weltweite Jahresertrag im Jahr 2020 bei über 122,6 Mio. t. In Aquakulturen wurden 2020 insgesamt 57,5 Mio. t Fisch, ca. 18 Mio. t Weichtiere, rund 11 Mio. t Krebstiere sowie etwa 35 Mio. t Algen und weitere Wasserorganismen produziert.[1]

Abstreifen eines Rogners
Aufzuchtbecken für Fischeier

Die weltweiten Hauptaktivitäten im Bereich der Aquakultur lassen sich in drei Bereiche untergliedern:

  • Fisch-, Muschel-, Garnelenzucht und anderes (Mast) für die Nahrungsmittelindustrie, z. B. Austernzucht
  • Mikro- und Makroalgenzucht für die chemische, pharmazeutische und lebensmitteltechnische Industrie sowie den Futtermittelmarkt
  • Setzlingszucht für die Fischzucht, zur Arterhaltung oder zum Besatz von Angelgewässern sowie für die Aquaristik
  1. Auf einen Blick: Aquakultur in Zahlen Aquakulturinfo, abgerufen am 6. November 2023

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