Carlo Ruzzini (* 11. November 1653 in Venedig; † 5. Januar 1735 ebenda) war, folgt man der Zählweise der staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig, ihr 113. Doge. Er regierte vom 2. Juni 1732 bis zu seinem Tod gut zweieinhalb Jahre lang.
Seinen Aufstieg verdankte er weder hauptsächlich einer sonst häufigen Ämterlaufbahn noch einer militärischen Karriere, sondern vor allem seiner Tätigkeit als Botschafter und Gesandter an den Höfen in Madrid und Wien, bei den Friedensverhandlungen in Karlowitz und in Utrecht, dann in Konstantinopel. Nach diesen weit über ein Jahrzehnt in Anspruch nehmenden diplomatischen Aufgaben genoss er in Venedig höchstes Ansehen, wurde Prokurator von San Marco und saß in den wichtigsten Ratsgremien Venedigs.