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Deindustrialisierung

Vom Industrie- zum Freizeitzentrum: Der Innenhafen Duisburg (äußerer Bereich)
Innenhafen Duisburg (innerer Bereich): Früher ein Getreidespeicher, heute Gaststätte und Museum

Deindustrialisierung bezeichnet Prozesse sozialen oder wirtschaftlichen Wandels, die verursacht werden durch eine Schrumpfung der industriellen Sektoren, beispielsweise der Schwer- und verarbeitenden oder fertigenden Industrie, in einem Land oder einer Region. Häufig wird Deindustrialisierung als relativer Bedeutungsverlust der industriellen Produktion gegenüber anderen Sektoren verstanden.[1] Andere Sektoren als die Fertigungsindustrie sind z. B. der öffentliche Sektor, Einzelhandel, Bildung und Gesundheit, oder andere Dienstleistungen. Das Gegenteil der Deindustrialisierung ist die Industrialisierung.

Der Begriff Deindustrialisierung wird auch als einseitig negativ konnotiertes politisches Schlagwort verwendet. Schrumpfungsprozesse in einigen Sektoren der Wirtschaft können vielmehr auch einhergehen mit der Ansiedlung neuer Industriebetriebe in anderen Bereichen, wie beispielsweise der Produktion von Autobatterien oder Halbleiterchips. Auch eine Transformation zu einer wissens- und forschungsbasierten Dienstleistungswirtschaft kann mit einer Deindustrialisierung einhergehen und insgesamt zu einer Modernisierung führen. Die Rede von einer Deindustrialisierung kann somit den Blick verengen und zu einer Selbsterfüllende Prophezeiung werden. Überschneidet sich der Abbau alter mit dem Aufbau neuer Strukturen, wird von einem Strukturwandel oder einer Transformation gesprochen.[2]

  1. Timur Ergen: Deindustrialisierung als Fakt und Fiktion. Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG), 29. April 2022, abgerufen am 23. November 2024.
  2. Die Deindustrialisierung hat Deutschland reich gemacht. In: Die Zeit. Abgerufen am 21. Juli 2023.

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