Marcus Didius Severus Iulianus (selten auch Julian I.; * 30. Januar 133 oder 2. Februar 137 in Mailand; † 2. Juni 193 in Rom) war vom 28. März 193 bis zu seinem Tod nach nur 66 Tagen römischer Kaiser. Er war der zweite Kaiser des zweiten Vierkaiserjahres.
Nach dem Tod des Pertinax, der von meuternden Gardisten erschlagen worden war, erreichte das römische Kaisertum einen vorläufigen Tiefpunkt, als die Prätorianer den Kaiserthron schlicht an den meistbietenden Senator „versteigerten“. Im Grunde unterschied sich dieser Vorgang kaum von früheren, und auch Pertinax hatte versucht, die Garde durch Geldversprechen für sich zu gewinnen. Dieses Mal wurde dies jedoch laut Cassius Dio als allzu ungeniert und anstößig empfunden. Da Didius Iulianus, der ein angesehener Senator, erfahrener Politiker und General und durchaus „kaiserfähig“ (capax imperii) war, seine Versprechen jedoch nicht einhalten konnte und zahlreiche innere Feinde hatte, wurde er bald ermordet. Sein Andenken wurde unter den auf ihn folgenden Severern gezielt verdunkelt.