Sinuhe in Hieroglyphen | ||||||
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Name |
Sa-nehet S3-nh.t Sinuhe (Sohn der Sykomore) | |||||
Beginn des Papyrus Berlin 3022 mit der Sinuhe-Erzählung in einer Edition von Georg Möller |
Die Geschichte von Sinuhe ist ein im Original titelloses Werk der altägyptischen Literatur aus dem Anfang der 12. Dynastie des Mittleren Reichs (ca. 1900 v. Chr.). Der unbekannte Autor der Dichtung schildert in Form einer Ich-Erzählung die vermutlich fiktive Lebensgeschichte des Hofbeamten Sinuhe, der nach dem Tod des Königs (Pharao) Amenemhet I. in Panik gerät und nach einer abenteuerlichen Flucht schließlich in der Region Palästina sesshaft wird. Doch im Alter wird er von Heimweh geplagt. Tatsächlich bittet ihn Sesostris I., wieder heimzukehren, da er dessen Unschuld am Tode seines Vaters Amenemhet erkannt habe. Daraufhin kehrt Sinuhe nach Ägypten zurück und wird dort mit allen Ehren empfangen.
Die Erzählung hat einen starken Bezug zum Königshof von Sesostris I. und wird teilweise als eine Art Propaganda angesehen, welche die Loyalität zum König betonen soll. Daneben scheint die Identität als Ägypter, insbesondere im Spiegelbild des Auslands, und der Wunsch, als Ägypter begraben zu werden, eine besondere Rolle zu spielen.
Die meisten Ägyptologen stimmen darin überein, dass es sich um ein Meisterwerk der ägyptischen Literatur und die bekannteste Erzählung aus dem Alten Ägypten handelt,[1][2] für Richard Parkinson allerdings auf Kosten von anderen, weniger zugänglichen Werken.[3] Sie wurde noch lange nach ihrer Entstehung gelesen und weiterverbreitet. In moderner Zeit fand sie Eingang in die Literatur und das Medium Film.[1]